Modernisierung des Cottbuser Heizkraftwerks abgeschlossen
Die Stadtwerke Cottbus haben in den vergangenen drei Jahren zur Modernisierung ihrer Energieerzeugung rund 75 Millionen Euro in den Umbau der kommunalen Kraftwerksanlage investiert. Eine bedeutende Investition für den Standort Cottbus mit Strahlkraft weit darüber hinaus. Entstanden ist ein modernes BHKW, welches nun mit Wirkungsgraden von mehr als 93 % und hocheffizienten Speicheranlagen für Fernwärme jederzeit wirtschaftlich und bedarfsgerecht Strom und Wärme für die Versorgung der Cottbuser Bürger, Unternehmen und Institutionen bereitstellt. Weithin sichtbare 30 Meter hohe Wärmespeicher prägen nun das neue Gesicht der Anlage.
Mit der Aufnahme des kommerziellen Betriebes der neuen Anlage endet auch in Cottbus die lange Tradition der energiewirtschaftlichen Nutzung heimischer Braunkohle, sie wird ökologisch und klimapolitisch konsequent durch die Verwendung von Erdgas als Energieträger abgelöst. So senkt die neue Anlage den Ausstoß an CO2 um mehr als 30% und erfüllt wichtige Flexibilitätsvoraussetzungen für das Zusammenwirken mit Erzeugungsanlagen aus dem Bereich der erneuerbaren Energien. Die Cottbuser Anlage ist somit derzeit als Brückentechnologie wegweisend, sie wird uns begleiten und die Versorgung sichern, bis eines Tages erneuerbare Energien tatsächlich in der Lage sein werden, den Energiebedarf der Menschen und Unternehmen vollständig und zuverlässig zu decken.
Die mit der neuen Anlage geschaffene Erhöhung der Wirkungsgrade, die mit dem Energieträgerwechsel deutlich erhöhte Einsatzflexibilität, eine kluge und vorausschauende Brennstoffbeschaffungs- Strategie und nicht zuletzt der Mittelrückfluss durch die Förderung im Rahmen des „Gesetz für die Erhaltung, die Modernisierung und den Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung“ sichern - auch über Zeiten geopolitischer Verwerfungen hinaus - den wirtschaftlichen Bestand der neuen Anlage.
Die Inbetriebnahme des modernisierten Kraftwerkes wird am 24. November gemeinsam mit Vertretern aus Politik und Wirtschaft am Standort gefeiert. Der Dank des Unternehmens gilt hier allen, die zu diesem Erfolg beigetragen haben, dem Generalunternehmer aus Italien, den Motorenlieferanten aus Österreich, den Verantwortlichen aus Bankenwirtschaft und Verwaltung, den zahlreichen ortsansässigen Unternehmen und nicht zuletzt natürlich den Beschäftigten, die diese Anlage mit Fug und Recht „ihr Kraftwerk“ nennen.
Daten und Fakten:
Heizkraftwerk neu
- 5 Gasmotoren mit einer Leistung von 51,9 MW elektrisch und 50,5 MW thermisch
- 15 Druckwärmespeicher mit einer Kapazität von insgesamt 300 MWh thermisch, einer Leistung von 50 MW thermisch und 1 Ausgleichsbehälter zur Wasseraufnahme
- Generalauftragnehmer Cefla s.c. (Imola; Italien) und ATZWANGER AG (Bozen; Italien-Südtirol),
Vorteile auf einen Blick
- Einsparung von 100.000 Tonnen CO² pro Jahr, das entspricht 30 %
- Verbesserung des Primärenergiefaktors von 0,7% auf 0,25%
- Verbesserung des Wirkungsgrads von derzeit rund 70% auf 93%
- Einbindung hocheffizienter Speichertechnologien
- Hohe Flexibilität der BHKW bei der Wärmeerzeugung und in der Bedienung der Strommärkte